Bliesmengen-Bolchen - Unser Dorf an der Blies

Unser Heimatort Bliesmengen-Bolchen war bereits zur Zeit der Römer besiedelt. Reste römischer Wohn- und Grabstätten, sowie Münzen und Keramikfunde zeugen davon. Der Ort wurde im 7. und 8. Jahrhundert durch merowingische und fränkische Siedler bewohnt. Erstmals erwähnt wurde unser Ort 1180 in einer Schenkungserneuerung durch den Grafen Ludwig von Saarwerden an das Kloster Wörschweiler. Aus dem Jahre 1289 stammt eine ehemalige Wasserburg der Herren von Mengen. Heute sind von dieser Burg  nur noch Mauerreste sichtbar. Das Gelände befindet sich in Privatbesitz.

Aus dem Jahre 1752 stammt die ehemalige Pfarrkirche. Die beiden Untergeschosse des Turms stammen aus dem 14. Jahrhundert. 1866 wurde das Kirchenschiff vergrößert und 1972 wurde die Kirche entweiht und als Friedhofskapelle umgebaut. Die ehemalige Pfarrkirche St. Petrus in Ketten steht unter Denkmalschutz.

Erst im 19. Jahrhundert setzte in unserer Gegend ein Aufschwung ein. Der Wechsel von der Landwirtschaft zur industriell geprägten Lebensart brachte den Bewohnern eine bessere Lebensweise. Die Porzellanfabrik in Saargemünd, die Halbergerhütte in Brebach sowie die Dosenindustrie in Ensheim waren die Haupterwerbsquellen. Die Landwirtschaft wurde von vielen Familien noch als Nebenerwerb betrieben.

Das Handlungsgeschehen und somit die Fronten der Kriege 1870/71 und der 1. Weltkrieg fanden nicht in unserem Dorf statt. Es wurden allerdings große Verluste von Menschenleben und Sachwerten erlitten.

Im 2. Weltkrieg sah dies anders aus. Am 1. September 1939 wurde der Ort zur "Roten Zone " erklärt und die Bevölkerung wurde evakuiert. Erst im August 1940 kamen die ersten Bewohner wieder aus der Ferne zurück. Vom Herbst 1944 bis Mitte März 1945 war Bliesmengen-Bolchen im Hauptkampffeld des Krieges. Bis auf 200 Bewohner verließen die Menschen fluchtartig den Ort und zogen in das Hinterland. Durch die Kriegshandlungen blieb kein Gebäude verschont. Die Kirche, die Wallfahrtskapelle in Gräfinthal, die Schulen und Versorgungseinrichtungen waren zerstört. Die Felder und Wälder waren durch die monatelangen Kampfhandlungen in Mitleidenschaft gezogen. Viele Soldaten und auch einige Zivilisten fielen  in und um unseren Ort.

Die Dorfbewohner krempelten die Arme hoch und versuchten aus dem wenigen was ihnen geblieben ist, einen Wiederaufbau des Ortes zu organisieren. Heute können wir sagen, es ist Ihnen gut gelungen. In den 60iger Jahren konnte die Bevölkerung an der Wirtschaftswunderzeit teilhaben und bereits im Jahre 1969 gewann unser Ort die Goldplakette auf Bundesebene bei dem Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden".

1974 kam die Gebietsreform und unser Dorf mit damals ca. 1900 Einwohnern kam nach einer Abstimmung im Gemeinderat zur Großgemeinde Mandelbachtal. Die Kreisverwaltung wechselte von St. Ingbert nach Homburg zum Saar-Pfalz-Kreis.


Blick auf Bliesmengen-Bolchen vom Sommerberg